Früchtestillleben. Drei gelbe Zitronen und zwei orange Mandarinen liegen auf einem dunkelblauem Tuch. Der Hintergrund ist rosa.

Früchtestillleben – oder „Fruchtstücke“, wie sie manchmal genannt werden – sind ein klassisches Untergenre innerhalb der Stilllebenmalerei. Häufig handelt es sich dabei um eine Kombination aus Blumen und Obst. Es ist ein vertrautes Motiv, beinahe altmodisch, aber in seiner Klarheit und Symbolik bis heute wirkungsvoll.

Oft taucht in diesen Kompositionen ein Tier auf. In der Regel ist es ein Hummer. Das hat seine Gründe. Zum einen war der Hummer in früheren Jahrhunderten ein Luxusgut – teuer, schwer zu beschaffen, ein Statussymbol. Zum anderen sticht seine kräftige, rote Farbe sofort ins Auge. Deshalb liegt er in vielen Bildern zentral – nicht nur als Hingucker, sondern auch als Zeichen von Wohlstand und Überfluss.

Kleine Details wie Insekten oder Schnecken ergänzen die Szene. Sie schaffen Kontraste – zwischen Lebendigem und Totem, Bewegung und Stillstand, Schönheit und Verfall.

Mich interessieren dabei nicht nur die großen Arrangements. Auch die Darstellung einzelner Früchte oder Gemüsesorten hat ihre eigene Qualität. Manchmal reicht ein Apfel. Oder eine Birne. Kein Übermaß, keine Inszenierung – nur die Form, das Licht und die Oberfläche. Reduziert auf das Wesentliche.